Pressemitteilung
Lärmschutzmaßnahmen für Ergolding abgelehnt
Bauausschuss des Marktes Ergolding stimmt gegen Tempolimit als einfache und kostengünstige Maßnahme zum Lärmschutz für die Wohnbebauung
Weite Teile Ergoldings sind stark betroffen von den Lärmemissionen der Autobahn A92. Speziell im Osten der Gemeinde ist der Leidensdruck hoch, da hier die Lärmschutzwand nahe der Siedlungsbebauung endet. Im Bauausschuss des Marktes Ergolding wurde daher am 27.06. ein Antrag der ÖDP verhandelt. In diesem wurde die Beantragung einer einfachen, günstigen, und schnell umzusetzenden Maßnahme zur Lärmminderung, eine Weiterführung des Tempolimits auf der A92 bis zur Anschlussstelle Landshut/Essenbach, gefordert. Ein Tempolimit würde auch den Gebieten nördlich von Ergolding Linderung verschaffen, zu denen der Schall durch die bestehende Lärmschutzwand umgelenkt wird. Der Antrag wurde mit 8:1 Stimmen abgeschmettert. Einzig ÖDP Gemeinderat Helmut Lackermeier war für die Lärmschutzmaßnahme.
Ein Gegenargument war, dass ein solches Tempolimit keine merklichen Auswirkungen hat. Dabei sollte man meinen, dass auch die Gemeinderäte schon diverse Autobahnabschnitte durchfahren haben, bei denen sogar die Beschilderung explizit auf den Lärmschutz hinweist.
Das Umweltbundesamt hat ein Gutachten erstellt, das bei Reduzierung um nur 10 km/h - ausgehend von der Richtgeschwindigkeit 130 km/h, auf dann 120 km/h - bereits eine Lärmreduzierung sonntags um ein Viertel (-1dBA) ausweist. Es kommt weiter zu dem Schluss, dass „Wirkungseffekte […] hauptsächlich an Sonn- bzw. Feiertagen […] und […] insbesondere in den Abend- und Nachtstunden zu erwarten“ sind. Also genau zu den Zeiten, in denen die Anwohner am meisten durch den Lärm gestört sind.
Zusätzlich würde laut Gutachten die Schadstoffbelastung entlang der Autobahn deutlich zurückgehen.
Natürlich könnten sich die Verkehrsexperten hier irren, und sollten sich daher vielleicht einmal Rat vom Ergoldinger Bauausschuss holen.
Die ÖDP sieht dieses Vorhaben weiterhin als eine sinnvolle Maßnahme zur Reduzierung des Lärms, und wird versuchen, auf anderen Wegen das Tempolimit durchzusetzen. Jegliche Unterstützung ist dabei willkommen.
Das Gutachten kann hier eingesehen werden: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/umweltauswirkungen-von
Der zugehörige Antrag ist unter "Aktuelles -> Anträge" wiedergegeben.